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Legasthenie und Hochintelligenz

******lou Frau
3.200 Beiträge
Themenersteller 
Legasthenie und Hochintelligenz
So, ich hab es jetzt schwarz auf weiß, was ich schon immer vermutet habe: Zwerg ist hochintelligent aber durch die Legasthenie in der Schule immer für dumm und faul abgestempelt worden.

Nun stellt sich mir die Frage was ich tun soll, außer die recht teure Förderung in 50 km Entfernung zu nehmen. Schließlich sitzt es tief, wenn man Jahre lang zu hören bekommt, dass man dumm sei. Würdet ihr euer Kind das schreiben für die Schule durchlesen lassen? Ich hab wohl gesagt, dass es heißt, dass er sehr schlau sei, aber aufgrund der Legasthenie einfach mehr Zeit für die Arbeit bekommen muss und man die Rechtschreibung nicht bewerten dürfe. Auch, dass mündlich stärker zu bewerten sei.
In der Schule hab ich zumindest Rückendeckung. Trotzdem weiß ich nicht so recht was kommt und wie ich alles soweit möglich richtig machen kann.

Danke für die Hilfe
*********ht77 Frau
74 Beiträge
was ich..
Dir nur raten kann ist lass die Legasthenie von einem Kinder.-und Jugendpsychologen bescheinigen und in der Schule einreichen. Damit die es auch schriftlich haben denn nur dann wird das ganze berücksichtig.
Des weiteren sprich mal mit der Kinderärztin Zwecks Logopädie,denn die wird von der Krankenkasse übernommen...
***ie Frau
7.315 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich würde mich an deiner Stelle umschauen nach Eltern, deren Kinder ebenfalls hochintelligent sind, weil ich Austausch gut finde.

******lou:
Nun stellt sich mir die Frage was ich tun soll, außer die recht teure Förderung in 50 km Entfernung zu nehmen.

Was ist das für eine Förderung?

Wie alt ist dein Kind?
******lou Frau
3.200 Beiträge
Themenersteller 
Das ist speziell auf Legasthenie ausgelegt. Um das Leben zu erleichtern. Kenne jemand der auch dort war und heute n absoluter Fachmann ist.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Mein Sohn hat hochgradig LRS und Asperger.

Bei vielen Menschen mit Asperger geht diese Besonderheit einher mit einer sogenannten "Inselbegabung", welche bei meinem Sohn im technisch-mathematischen Bereich liegt.
Er besucht eine Realschule, kommt jetzt in die 9te Klasse.

Aufgrund des Gutachtens und einiger Telefonate meinerseits mit der Bezirksregierung, konnte ich mit der Schulleitung gemeinsam einen - auf meinen Sohn zugeschnittenen - Stundenplan erarbeiten. Er geht in Informatik, Mathe und Physik in den Unterricht der höheren Klassen - ab dem nächsten Schuljahr dann in die 10te - und bekommt teilweise spezielle Zusatzaufgaben.

Aufgrund der LRS bekommt er mehr Zeit (wenn er möchte, auch einen ruhigen Raum) und wir haben jetzt beschlossen (Fachlehrerin, Schulleitung, Sohn und ich), dass er von der Schule einen Laptop bekommt ( MUSS von der Schule kommen und natürlich so programmiert sein, dass nichts anderes damit gemacht werden kann, als die eigentliche Bestimmung) um mit Hilfe der Rechtschreibkorrektur tippen zu können, wo die Anderen schreiben, damit er sich auf Inhalte konzentrieren kann und sich traut, zu schreiben, ohne an Fehler zu denken.
Das ist aber erstmal ein Versuch, der zum Schuljahresanfang gestartet wird und ihn natürlich NICHT vom Üben freisprechen soll. Das Ganze dient dazu, ihm Mut zu machen und das Inhaltliche bewerten zu können. Durch den "Nachteilsausgleich" ist dieses gesamte Vorgehen möglich.

Das ist natürlich etwas Anderes, als die Situation bei Hochbegabung, aber... wenigstens in einigen Fächern dürfte die Problematik ähnlich sein, oder?

Was sagen denn die Fachleute, die den Test ausgewertet haben?
Gibt es da auch ein Gutachten? Gibt es eins bzgl. LRS? Wie ist die Zusammenarbeit mit der Schule?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man erstmal mit einem Ergebnis alleine da steht und dann beginnt, zu fragen und sich die Stellen raus zu suchen, wo man was bewirken kann, damit dem Kind geholfen wird.
Die Kinder sind in der Regel lange bzgl. ihrer Besonderheit - und somit ihrer Möglichkeiten - völlig falsch eingeschätzt worden.
Ich denke sehr ungern an frühere Äußerungen einer Klassenlehrerin zurück: "Faul und unorganisiert...."

Es ist extrem schräg, dass man als Mutter derart die Initiative ergreifen muss und frage mich oft, was wohl bei Kindern passiert, deren Eltern nicht "zufällig" im pflegerischen Bereich tätig sind und somit ggf. zeitig einen Verdacht haben - aufgrund dessen dann Ärzte und Therapeuten kontaktieren...
So, wie es bei der Bezirksregierung jemanden gibt der - in unserem Fall - für Inklusion zuständig ist, so wird es ggf. auch jemanden geben, der sich mit Hochbegabung auskennt (?), aber... das weiß ich natürlich nicht.

Mich ärgert, dass die Beratung, wenn Kinder "besonders" sind, so hinkt.
Ich dachte auch, dass Kontakt mit Gleichgesinnten vielleicht etwas stützen könnte, aber... nach 2x nicht eingehaltenen Rückrufversprechen einer speziellen Organisation, die mir für uns sehr passend erschien, suchen wir uns dann selbst den Weg..., so, wie ich es eigentlich schon immer gewohnt bin...

Wünsche auch euch alles Gute!
*****ess Frau
18.698 Beiträge
Mein Sohn hat auch LRS.
Das wurde in der 2. Klasse festgestellt und dann kam er ein eine andere Grundschule, in welcher eine LRS-Klasse existiert (gestrecktes 3. Schuljahr über 3 Jahre). Es gibt einige wenige Grundschulen in Leipzig, die so eine LRS-Klasse haben. Da kommen dann halt Schüler aus verschiedenen Grundschulen zusammen.
Die spezielle Förderung in dieser LRS-Klasse hat meinem Sohn sehr gut geholfen. Man merkte danach kaum noch etwas von seiner Legasthenie. Die Zahl der Orthographiefehler hält sich im üblichen, durchschnittlichen Bereich. Da unterscheidet er sich kaum von anderen.
Er ist jetzt 16 und kommt in die 10 Klasse. An seiner Oberschule (er ist in der Realschulklasse) hat er seit der 5. Klasse einmal wöchentlich eine zusätzliche Deutschstunde für LRS-Schüler.

Hochintelligent ist mein Sohn nicht. Er st eher Durchschnitt oder etwas unterm Durchschnitt. Und er ist was die Schule und das Lernen betrifft, eher faul. Entsprechend sind seine Noten. Ich übe zwar für Klassenarbeiten immer mal mit ihm, aber dazu muss ich ihn jedesmal überreden. Und dann haut er in den Arbeiten doch bloß daneben.
Er ist eher der Praktiker und nicht der Theoretiker. Das wird ihm aber für seinen Berufswunsch Kfz-Mechatroniker nichts nützen, denn wenn er mit seinen jetzigen Vieren in Mathe und Physik keine Lehrstelle bekommt, nützt ihm die ganze praktische Begabung nichts.
Für die theoretische Mopedprüfung hat er ja auch 5 Anläufe gebraucht, bis er die bestanden hatte. Die praktische Prüfung dagegen klappte gleich beim ersten Mal.
Mein Sohn wohnt beim Papa und der hat mit Schule auch nichts am Hut. Er unterstützt ihn eher noch in der Meinung (bzw. redet ihm das ein), dass er eben Praktiker und kein Theoretiker ist. Ich muss da immer gegensteuern, damit mein Sohn auch mal lernt und sich auf Arbeiten vorbereitet.
Ich konnte ihn jetzt überreden, dass er nächstes Schuljahr einmal wöchentlich zu mir kommt (kann er ja jetzt mit dem Moped) und wir für die Schule üben, damit er gut durch die Abschlussprüfungen kommt. Hoffentlich kommt er dann auch wirklich regelmäßig und findet keine Ausreden.
******_79 Frau
1.264 Beiträge
Ich habe im Januar gemerkt das meine Tochter Probleme mit dem lesen lernen hat und auch das mit dem rechnen. Sie ist in der ersten Klasse.

In der Schule hieß es erst mal nur das es "auffällig" ist. Mittlerweile geht es besser, sie fängt an Straßennamen und Schilder zu lesen und ich bin dem Mildenberger Verlag extremst dankbar für seine tollen Silbenbücher! Da gibt es Büchlein in der Größe sind die etwas größer als Pixibücher. Die Reihe heißt "Lesestart mit Eberhart"
Lesestufe 1 ist ein kurzer, einfacher Satz pro Seite mit großem Bild drüber. Lesestufe 2 sind erweiterte Sätze, Stufe 3 sind 2-3 Sätze pro Seite, 4 sind kurze, zusammenhängende Sätze und Lesestufe 5 ist ca das was beim Bücherbär, Leserabe und Co die Lesestufe 1 ist.

Für die größeren Kids ab ca 12 gibt es die Silben dann in schwarz und grau gefärbt. Das sind dann Wissensbücher oder ganz normale Jugendbücher.

Ich finde es mehr als nervig das mir z.B. keiner was von diesen Leselernbüchern gesagt hat. Die Deutschlehrerin wusste noch nicht mal das es sowas gibt. Damit tut sie sich einfacher, sie ist von der Textgröße nicht gleich erschlagen und liest einfach, statt gleich aufzugeben.

Wäre das mit den Büchern vielleicht für den ein oder anderen von euch noch eine Hilfestellung?
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