Mein Sohn hat hochgradig LRS und Asperger.
Bei vielen Menschen mit Asperger geht diese Besonderheit einher mit einer sogenannten "Inselbegabung", welche bei meinem Sohn im technisch-mathematischen Bereich liegt.
Er besucht eine Realschule, kommt jetzt in die 9te Klasse.
Aufgrund des Gutachtens und einiger Telefonate meinerseits mit der Bezirksregierung, konnte ich mit der Schulleitung gemeinsam einen - auf meinen Sohn zugeschnittenen - Stundenplan erarbeiten. Er geht in Informatik, Mathe und Physik in den Unterricht der höheren Klassen - ab dem nächsten Schuljahr dann in die 10te - und bekommt teilweise spezielle Zusatzaufgaben.
Aufgrund der LRS bekommt er mehr Zeit (wenn er möchte, auch einen ruhigen Raum) und wir haben jetzt beschlossen (Fachlehrerin, Schulleitung, Sohn und ich), dass er von der Schule einen Laptop bekommt ( MUSS von der Schule kommen und natürlich so programmiert sein, dass nichts anderes damit gemacht werden kann, als die eigentliche Bestimmung) um mit Hilfe der Rechtschreibkorrektur tippen zu können, wo die Anderen schreiben, damit er sich auf Inhalte konzentrieren kann und sich traut, zu schreiben, ohne an Fehler zu denken.
Das ist aber erstmal ein Versuch, der zum Schuljahresanfang gestartet wird und ihn natürlich NICHT vom Üben freisprechen soll. Das Ganze dient dazu, ihm Mut zu machen und das Inhaltliche bewerten zu können. Durch den "Nachteilsausgleich" ist dieses gesamte Vorgehen möglich.
Das ist natürlich etwas Anderes, als die Situation bei Hochbegabung, aber... wenigstens in einigen Fächern dürfte die Problematik ähnlich sein, oder?
Was sagen denn die Fachleute, die den Test ausgewertet haben?
Gibt es da auch ein Gutachten? Gibt es eins bzgl. LRS? Wie ist die Zusammenarbeit mit der Schule?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man erstmal mit einem Ergebnis alleine da steht und dann beginnt, zu fragen und sich die Stellen raus zu suchen, wo man was bewirken kann, damit dem Kind geholfen wird.
Die Kinder sind in der Regel lange bzgl. ihrer Besonderheit - und somit ihrer Möglichkeiten - völlig falsch eingeschätzt worden.
Ich denke sehr ungern an frühere Äußerungen einer Klassenlehrerin zurück: "Faul und unorganisiert...."
Es ist extrem schräg, dass man als Mutter derart die Initiative ergreifen muss und frage mich oft, was wohl bei Kindern passiert, deren Eltern nicht "zufällig" im pflegerischen Bereich tätig sind und somit ggf. zeitig einen Verdacht haben - aufgrund dessen dann Ärzte und Therapeuten kontaktieren...
So, wie es bei der Bezirksregierung jemanden gibt der - in unserem Fall - für Inklusion zuständig ist, so wird es ggf. auch jemanden geben, der sich mit Hochbegabung auskennt (?), aber... das weiß ich natürlich nicht.
Mich ärgert, dass die Beratung, wenn Kinder "besonders" sind, so hinkt.
Ich dachte auch, dass Kontakt mit Gleichgesinnten vielleicht etwas stützen könnte, aber... nach 2x nicht eingehaltenen Rückrufversprechen einer speziellen Organisation, die mir für uns sehr passend erschien, suchen wir uns dann selbst den Weg..., so, wie ich es eigentlich schon immer gewohnt bin...
Wünsche auch euch alles Gute!